Was ist (m)ein Unternehmen wert?

Termin: 01. Februar 2024

Über das Webinar

In der Praxis scheitern viele Unternehmensübergaben bzw. -verkäufe. Die Betroffenen müssen ohne Nachfolger ihr Unternehmen liquidieren. Dies hat mehrere Ursachen. Nicht selten kann der bisherige Firmeninhaber einfach nicht loslassen und versäumt so den richtigen Zeitpunkt für den Unternehmensverkauf. Sind Unternehmen und Unternehmer erst einmal in die Jahre gekommen, sind sie häufig für potenzielle Kaufinteressenten uninteressant geworden. Wettbewerber, die grundsätzlich als Käufer in Betracht kommen, sind an einer Übernahme nicht mehr interessiert, falls sie damit rechnen können, der Betreffende gebe sein Unternehmen ohnehin demnächst auf. Ein weiterer Grund für das Scheitern ist nicht selten auch die zu hohe Kaufpreis-Vorstellung des bisherigen Firmeninhabers.

Was Sie im Webinar erwartet

Im Webinar erfahren Sie in kompakter Form, wie

  • Banken den Wert Ihres Unternehmens taxieren, welche
  • Bewertungsverfahren zur Anwendung kommen, wie
  • Interessenten Ihren Handwerksbetrieb oder Ihr Ladenlokal einschätzen und last but not least wie
  • Sie Ihr Unternehmen fit für den Verkauf machen.

Durch entsprechende Maßnahmen können Sie Ihre Chancen deutlich vergrößern, einen
Käufer zu finden und die Übergabe zu erleichtern. Das kann auch dazu beitragen, einen deutlich höheren Kaufpreis zu erzielen.

Welchen Wert hat (m)ein Unternehmen?

Naturgemäß haben Firmeninhaber und Kaufinteressenten einen sehr unterschiedlichen Blick auf das Unternehmen und dessen Wert. Wer über Jahre oder gar Generationen hinweg mühsam und mit hohem Engagement ein Unternehmen aufgebaut hat, ist nicht selten darüber enttäuscht, wie niedrig die eigene Firma von Dritten bewertet wird. Häufig herrscht auch Unklarheit darüber, was in eine Unternehmensbewertung einfließt und was der eigentliche Bewertungsgegenstand ist. Teilweise wird auch von falschen Bewertungszeitpunkten ausgegangen. Problematisch ist es auch, voreilig ein Gutachten zur Wertermittlung in Auftrag zu geben, so der Referent des Webinars. In den meisten Fällen hilft zunächst eine überschlägige Wertermittlung durch Steuerberater, Bank, Kammer oder Verband. Die rechtzeitige Einschaltung der eigenen Hausbank bietet zudem den Vorteil, dass diese schon in einem frühen Stadium Hinweise geben kann, bis zu welcher Höhe einem geeigneten Kaufinteressenten ein Kaufpreis finanziert würde. Leider erfahren viele Unternehmer dabei, dass sie mit erheblichen Abstrichen bei ihren Kaufpreiserwartungen rechnen müssen. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig damit zu beginnen, das Unternehmen auf den Verkauf vorzubereiten.Näheres hierzu erfahren Sie im Webinar.

Welche Bewertungsverfahren gibt es?

Es gibt unterschiedliche Ansätze und Methoden, ein Unternehmen zu bewerten. Will man eine grobe Einteilung der Verfahren vornehmen, so gibt es das Sachwertverfahren, das Ertragswertverfahren und einige auf spezielle Branchen zugeschnittene Spezialverfahren. Beim Sachwertverfahren werden die im Unternehmen vorhandenen Wirtschaftsgüter
mit dem Verkehrswert angesetzt und Verbindlichkeiten abgezogen. Das Sachwertverfahren macht keine Angaben zur Rentabilität eines Unternehmens und ist darüber hinaus nur eine Momentaufnahme. Ferner bleiben immaterielle Wirtschaftsgüter unberücksichtigt, wie etwa der Wert des Kundenstamms, selbstentwickelte Produkte oder Markennamen. Das Ertragswertverfahren stellt auf den erzielbaren Gewinn ab, der aus den Überschüssen der letzten Jahre abgeleitet wird. Allerdings können die Gewinne nicht ohne Weiteres übernommen werden, da sie um verschiedene Faktoren zu bereinigen sind. Der bereinigte, durchschnittliche und gegebenenfalls gewichtete Gewinn wird dann mit einem Vervielfältiger multipliziert, um den Unternehmenswert zu ermitteln. Meist wird neben dem vereinfachten Ertragswertverfahren auch ein überschlägiger Sachwert ermittelt, der dann die Untergrenze einer Unternehmensbewertung bildet. Schon die Ermittlung des bereinigten und nachhaltig erzielbaren Gewinns zeigt gerade bei kleineren Unternehmen wie Handwerksbetrieben, dass diese einen bedeutend niedrigeren Wert haben, als von den Inhabern angenommen. In Zeiten des Fachkräftemangels kann ein Handwerksmeister als Angestellter häufig ein sehr hohes Gehalt erzielen, ohne das finanzielle Risiko der Selbständigkeit eingehen zu müssen.

Die Sichtweise von Kaufinteressenten

Die Sichtweise eines Kaufinteressenten unterscheidet sich deutlich von der eines Verkäufers. Hinzu kommt, dass ein potenzieller Käufer neben den objektiven Kriterien auch eine Reihe subjektiver Gesichtspunkte in die Bewertung einbezieht. Ganz entscheidend ist dabei das Vertrauen in den Verkäufer. Sieht er in diesem lediglich den Firmeninhaber, der so schnell wie möglich sein Unternehmen zu einem möglichst hohen Preis an den Mann bringen will, wird sicherlich nicht nur der Kaufpreis, sondern jedes Detail der Veräußerung besonders kritisch betrachtet. Im Idealfall sieht der Käufer in seinem Gegenüber einen Partner, der ihm beim Schritt in die berufliche Selbständigkeit hilft und zur Seite steht. Daneben gibt es jedoch noch eine ganze Reihe weiterer Kriterien, die in unserem Webinar angesprochen werden. Zusätzlich wird jeder Kaufinteressent das angebotene Unternehmen mit den Firmen vergleichen, in denen er bisher gearbeitet hat oder noch arbeitet. Nicht übersehen werden darf, dass insbesondere jüngere Berufstätige der Selbständigkeit kritisch gegenüberstehen. Hierfür gibt es eine ganze Reihe von Gründen, die der Verkäufer eines Betriebs kennen sollte.

So machen Sie Ihr Unternehmen fit für den Verkauf

Nicht immer lassen sich realistische und finanzierbare Kaufpreise und die Erwartungen des Verkäufers in Einklang bringen. Daher kann versucht werden, den Unternehmenswert und damit den Kaufpreis zu mindern, ohne dass dies finanziell zulasten des Veräußerers geht. Es ist aber auch möglich, die Attraktivität und damit den Wert des Unternehmens zu steigern. Dagegen ist es grundsätzlich immer falsch, vor dem Hintergrund des geplanten Verkaufs keine großen Aufträge mehr anzunehmen oder keine Auszubildenden mehr einzustellen. Eine Alternative zum Verkauf des Unternehmens kann es auch sein, Kaufinteressenten zunächst einmal als Partner oder Gesellschafter aufzunehmen. Es fällt dann nur ein geringerer Kaufpreis an, der eventuell sogar teilweise durch ein höheres bzw. zukünftiges Gehalt finanziert werden kann. Dieses Modell der Unternehmensnachfolge erfordert jedoch die richtige Rechtsform und einen bedeutend längeren Zeitraum
der Zusammenarbeit mit dem neuen Gesellschafter. Für viele Firmeninhaber ist es allerdings eine große Herausforderung, Aufgaben und Kompetenzen zu teilen.


Ihr Referent:

Günter J. Stolz hat seine berufliche Laufbahn als Finanzbeamter in Rheinland-Pfalz begonnen. Seit 1992 ist er als Steuerberater in Neustrelitz niedergelassen. Im Rahmen seiner beruflichen Laufbahn hat er eine Vielzahl von Betriebsveräußerungen und -übergaben innerhalb der Familie begleitet. Die Hinweise im Webinar haben daher einen hohen Praxisbezug. Neben seiner Tätigkeit als Steuerberater ist Günter J. Stolz seit vielen Jahren als Fachautor und Referent tätig. Ein Teil seiner beruflichen Erfahrung hat er in verschiedenen Büchern und Ratgebern zusammengefasst, so auch in seinem 2019 erschienenen Buch „Betriebsübergabe und Betriebsveräußerung“. Ferner ist er Chefredakteur des Informationsbriefs ‘steuerberater intern‘.

Referent
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StB Günter J. Stolz
Chefredakteur
Moderation
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Michael Niermann
Chefredakteur
Zeiten
Was ist (m)ein Unternehmen wert? - 01.02.2024 14:00 (90 Minuten)